Freitag, 7. Oktober 2016

Bergfest

Heute ist die Hälfte meines Aufenthalts hier um. In vier Wochen geht mein Flieger zurück!
Ich will deshalb mal die Gelegenheit nutzen ein kleines Resümee zu ziehen... 
Was gefällt mir:
  • die Leute hier sind unglaublich nett, hilfsbereit, offen, interessiert, freundlich
  • meine Arbeitskollegen sind total super
  • das Essen ist lecker
  • es ist eine mega Erfahrung, das alles kennen lernen zu dürfen
  • hier gibt es ganz viele Chancen etwas zu entwickeln, man kann mit einer guten Idee echt was erreichen
  • man ist hier viel entspannter und wird entschleunigt und sei es durch die Sicherheitsschleusen ;-)
Was gefällt mir nicht?
  • es ist bereits um 18 Uhr stockdunkel
  • es gibt verdammt viele Mücken
  • hier sind so viele Autos auf der Strasse, dass man ständig im Stau steht
  • hier gibt es nur dieses weiche Toastbrot und english breakfast
  • mein Kühlschrank friert alles ein
  • das Hotelleben ist nicht so meins
Dinge, die mir aufgefallen sind:
  • hier gibt es total viel Müll und es scheint niemanden zu stören
  • alles wird in Plastiktüten eingepackt, da kann man vom Lebensmitteleinkauf in einem Laden schon mal mit 10 Tüten rauskommen
  • alles andere wird auch mit Plastikfolie abgedeckt, sogar die Teelöffel morgens beim Frühstück
  • hier dauert alles ein bisschen länger
  • auf die Frage, hast du das verstanden, können wir das so machen, antwortet man immer mit ja und kommt dann 5 Minuten später nochmal zurück
  • wenn man zu spät ist, ist das kein Problem
  • wenn man gar nicht zu einem Meeting kommt, auch nicht
  • überall klingeln Handys, man hat mindestens 2 und man geht immer ran
  • man schreibt und spricht auch sehr gerne beim Auto fahren
  • nicht nur die Autos fahren auf der anderen Seite, auch das Besteck liegt auf der anderen Seite und man öffnet und schließt Türschlösser genau andersrum
  • hier fällt oft der Strom aus, was im Hotel nicht schlimm ist, denn der Generator geht schnell an
  • man muss öfter nachfragen, nichts passiert auf die erste Bitte
  • die Sicherheitsvorkehrungen um in die BoZ zu kommen sind extrem hoch
  • in den Büros wird auch gerne mal geschlafen
  • man achtet hier extrem auf die Hierachie
  • Meetings laufen sehr diszipliniert ab, der Besprechungsleiter nimmt Meldungen der Reihe nach dran
  • man lässt sich viel Zeit
  • man entscheidet nicht gern, es wird viel diskutiert, aber nichts beschlossen 
  • es ist verdammt teuer hier, für ein Wochenende auf der Lodge zahle ich so viel wie für 3 Wochen Namibia
  • Preise sind willkürlich und verhandelbar, außer bei Lodgen ;-)
  • es gibt spontane Feiertage 
  • und interessante Ideen für Feiertage, am 18.10. ist Gebets- und Fastentag, der wurde letztes Jahr vom Präsidenten eingeführt, als die Währung um 20% eingebrochen ist und es der Wirtschaft schlecht ging, ich habe das erst gar nicht verstanden, ich habe gesagt, eigentlich hätte es doch genau umgekehrt sein müssen und alle einen Tag mehr arbeiten, aber Peter hat es mir dann erklärt: man ist hier sehr gläubig und wenn alle beten, wird Gott sie erhören und helfen
So, dass ist mir jetzt so spontan in den Sinn gekommen... Wenn mir noch etwas einfällt werde ich es nachtragen. Jetzt werde ich Euch noch schnell von dem heutigen Tag berichten, bevor ich schlafen gehe.
Heute morgen um 10 hatten wir ein Meeting mit NatSave, was auch tatsächlich stattfand. Peter und ich haben uns mit Godfrey getroffen und ich habe den deutschen Weltspartag präsentiert. Er war sehr interessiert und vermutlich werde ich ab nächster Woche enger mit NatSave zusammenarbeiten. Peter musste dann los, da es Susanne nicht so gut ging. Ich habe dann noch meine andere Kampagne präsentiert, die Godfrey auch gut gefallen hat und er sie auch gerne einsetzten möchte.
Ich soll mir eine Bush-Filiale angucken. Da ich morgen nach Kafue aufbreche, haben wir einen Termin für den Rückweg gemacht. Da halte ich in einer Provinz an und treffe mich mit dem Filialleiter. Da bin ich richtig gespannt. Godfrey hat mich von einem Fahrer zurück zur BoZ bringen lassen.
Ich war also pünktlich zum Mittagessen zurück. Freitag ist ein besonderer Tag bei der BoZ. Zum einen tragen alle ihr BoZ Hemd und es gibt traditionelles Essen. Also Nshima, und traditionell zubereitetes Fleisch und Gemüse. Ich hatte vorsichtshalber Hühnchen, an den Fisch habe ich mich bis jetzt eh noch nicht rangetraut und Ziege wollte ich nicht... Das Hühnchen war in einer roten Marinade und erinnerte mich vom Geschmack an Suppenhuhn, nur etwas zäh. Ich habe ein Gemüse probiert, das aussah wie Spinat (mir wurde aber versichert, dass es keiner ist - schmeckte auch nicht so) man bereitet es mit Nüssen zu, den Namen habe ich mir allerdings nicht merken können... Dann gab es heute keinen Nachtisch sondern etwas was aussah wir Wurst in dicke Würfelgeschnitten. Es sollte aus Nüssen und irgendwelchen anderen Sachen bestehen... Ich habe es probiert, das war aber gar nicht meins... Der Geschmack ging noch aber die Konsistenz ging gar nicht.... Irgendwie wir festes, gestocktes Ei...Dazu gab es eine Art Maisdrink... Ich habe es lieber nicht probiert, es sah nicht so aus als würde es mir schmecken...
Nachmittags hatten wir das Arbeitsgruppentreffen zum Weltspartag. Eric, Mwaba und ich sind mit Mubanga hingefahren. Heute hatte er ein recht altes Auto, ohne Klimaanlage, das Probleme mit dem Starter hat und einen extremen Sound... Aber wir sind angekommen... Wir waren zwar zu spät, aber nur Peter war schon da... Mulemwa, die Eventplanerin, jetzt weiß ich endlich ihren Namen, kam erst gar nicht, da sie heute das UB40 Konzert organisiert und Godfrey ist auch nicht aufgetaucht. Peter meinte, er arbeitet wohl an dem was ich ihm heute morgen vorgestellt habe ;-)
Mwaba und ich haben dann unsere Kampagne vorgestellt und ich nochmal das Konzept zum Weltspartag. Alle sind immer sehr interessiert und haben viele Fragen. Ich bin mal gespannt ob irgendwann mal etwas davon hier eingesetzt werden kann. Es gibt da einige Barrieren, Zum Beispiel kann man unter 18 kein eigenes Konto eröffnen. Nur ein Treuhandkonto über die Eltern. In Kirchen dürfen die Kinder auch nicht mit dem Klingelbeutel Geld sammeln. Das ist hier einen kulturelle Sache.
Nach dem Meeting hat Mubanga mich dann mit zum Hotel genommen, da er in die Richtung musste. Peter wollte Susanne aus dem Krankenhaus abholen. Ich hoffe es geht ihr besser. Ich werde jetzt Koffer packen und dann ins Bett, morgen geht es früh los...
Macht es gut!

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