Montag, 10. Oktober 2016

Nervenkitzel, Rüttelplatte und Spotlight

...das fing schon gestern Abend auf dem Rückweg vom Essen zu meinem Zelt an. Ich durfte ja nur unter Begleitung zurück. Der Weg ist zugegebenermaßen auch recht lang und im Dunkeln muss ich auch nicht allein durch die Gegend laufen. Ich war also recht dankbar über die Begleitung und noch dankbarer war ich dann als wir ca. 100m von meinem Zelt und uns entfernt auf einen Elefanten trafen und etwas weiter entfernt noch ein Zweiter. Zu Fuß im Dunkeln!!! Wir haben dann einen anderen Weg gewählt und ich war mehr als froh, als die Tür hinter mir zur war.
Ich hatte zu meinem Erstaunen keine Mücken im Zelt. Obwohl an der Terrassenseite ein 15 cm breiter Spalt ist, der sich nicht schließen lässt, ganz zu schweigen von den Spalten in der Tür… Wie überall kann man da mit der Hand durchfassen….  Vermutlich damit Luft ins Zelt kommt und es nicht überhitzt.
Ich habe mich dann Bettfertig gemacht und immer wieder aus dem „Fenster“ geschaut, ob ich die Elefanten entdecken kann. Irgendwann habe ich aufgegeben und mich ins Bett gelegt und habe den Geräuschen der Nacht gelauscht. Darüber bin ich dann eingeschlafen, aber immer von anderen Geräuschen aufgewacht. Zuerst war da der brüllenden Löwe, dann die Hyänen, kämpfende Flusspferde, die Affen im Baum und die Elefanten. Man konnte hören, wie sie die Äste abgebrochen und gegessen haben. Ich bin sogar der Meinung Kaugeräusche gehört zu haben.  Und heute Morgen habe ich Tiere vor meinem Zelt aus dem Fluss trinken hören.
Pünktlich im halb sechs wurde ich von einem Guide abgeholt und zur Lodge gebracht, für den Gamedrive. Victor, der Safari Guide,  und ich wurden auf die andere Seite des Flusses gebracht und ich hatte meinen ganz privaten Gamedrive. Als allererstes haben wir Bush Pigs gefunden. Zwei mal sogar und beide Male habe ich sie entdeckt. Sie gehören zu den nachtaktiven Tieren und werden nur sehr selten entdeckt. Dann hatte wir ein paar Kudus und dann gaaaaaaaanz lange Zeit nichts….Irgendwann tauchten dann ein paar Antilopen auf: Puku, Impala, Hartebeest, Bushbocks, Waterbock, Warzenschweine. Dafür hätten wir sonst nicht mal angehalten, aber hier haben wir uns gefreut überhaupt etwas gesehen zu haben.
Und dann kam über Funk eine Löwensichtung ganz in unserer Nähe. Da sind wir dann natürlich hin. Es war eine ca. 8 Jahre alte große Löwin. Mir war schon echt mulmig in diesem offenen Landrover 10 Meter von der Löwin entfernt… Aber sie war müde und hat sich nicht bewegt.
Nach einiger Zeit sind wir dann weitergefahren, haben aber außer den schon genannten Tieren und Eichhörnchen nichts aufregendes mehr gesehen. Wir sind dann gegen 10 zurück mit dem Boot zur Lodge gefahren und haben gefrühstückt. Und ich bin dann auf mein Zimmer und habe mir Wasser in meine Außenbadewanne gelassen und mich zum Abkühlen hineingelegt. Herrlich! Das wollte ich schon immer mal machen… So was brauche ich für zu Hause…
Zum Mittag gab es heute Spaghetti Bolognese. Direkt nach dem Essen bin ich in den Pool gegangen und habe mir dort ein bisschen die Zeit vertrieben. Gegen zwei bin ich zurück in meine Außenbadewanne und habe dort die Zeit genossen zu um halb vier wollte ich wieder zum Gamedrive. Als ich dort ankam war auch Bazil, das Haus-Hippo da und relaxte im Wasser. Wir sind an ihm vorbei zum Boot und rüber zum Gamedrive. Noch nicht im Auto hatte wir auch schon die ersten Elefanten in der Nähe. Wir sind also schnell eingestiegen und los. Wir haben gleich zu Beginn noch eine weitere Herde Elefanten gesehen und die bekannten Antilopen. Zu dem hatten wir noch Mungos. Nachdem wir eine ganze Zeit rumgefahren waren ohne etwas zu sehen kam der Funkspruch über eine Löwensichtung. Also sind wir dorthin. 2 Löwinnen ruhten sich auf Termitenhügeln in der Sonne aus. Eine von den beiden war verwundet. Das Auto was schon da war berichtete von einer Leopardensichtung.
Unser Guide wollte uns dahin bringen, im der Hoffnung, dass der Leopard noch da ist… Also ist er wie ein besengter losgefahren. Die Wege sind nicht fürs schnell fahren geeignet. Wir sind sonst auch immer maximal 10kmh gefahren und jetzt Gas. Eine Rüttelplatte ist nichts dagegen. Wir sind an allem vorbeigeschossen, was wir uns eigentlich angeschaut hätten: Elefantenherden, Hippos usw. An besagter Stelle angekommen war kein Leopard mehr zu sehen. Unser Guide wollte dann dafür dort Pause machen. Ein wenig unwohl war mir beim aussteigen allerdings schon, da es schon fast dunkel war.
Nach der Pause sind wir dann mit Licht und Spotlight weitergefahren. Wobei sich mir die Frage stellt wofür das Spotlight ist. Es wird so schnell hin und hergeschwenkt, dass man nichts sehen kann. Vermutlich ist es entweder, damit die Guides sehen, ob Tiere am Weg sind und ihn überqueren wollen oder um den “gefährlichen“ Tieren die Silhouette zu zeigen. Wir haben nämlich gelernt, dass die Tiere das Auto als ein großes Ding wahrnehmen und deshalb nicht angreifen.  Sobald man sich daraus abgrenzt können sie angreifen. Es ist schon komisch mit 10 kmh im Dunkeln über offene Felder im offenen Auto zu fahren, wo man weiß, dass sich Löwen und Leoparden aufhalten…
Aber wir habe ja keine mehr gesehen. Nur die Antilopen und Elefanten und Hippos. Da haben wir aber nicht angehalten, da sie auf das Licht aggressiv reagieren,… Also sind wir schnell weiter.

Wir mussten kurz im Auto auf das Boot warten und sind dann zurück. Zum Abendessen gab es Leberpastete, Rind mit Kartoffel und Gemüse und Pavlova mit Sahne und Obst. Danach habe ich mich noch ans Feuer gesetzt und den Abend genossen.

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